Massaker von Paris

Erinnerungstafel an das Massaker in Aubervilliers – Text: „Zur Erinnerung an die zahlreichen Algerier, die bei der blutigen Niederschlagung der friedlichen Demonstration vom 17. Oktober 1961 getötet wurden“

Als Massaker von Paris ging ein Massenmord und Staatsverbrechen in Paris am 17. Oktober 1961 während des Algerienkriegs (1954–1962) in die Geschichte ein. Die Pariser Polizei ging auf Anordnung der Verwaltung brutal gegen eine nicht genehmigte, aber friedliche Demonstration mehrerer zehntausend Algerier vor, zu der der französische Ableger der Unabhängigkeitsbewegung Front de libération nationale (FLN) aufgerufen hatte. Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens 200 Menschen getötet wurden.[1] Sie wurden erschossen oder erschlagen. Nach Aussagen von Zeitzeugen wurden sie auch in die Seine geworfen, wo sie starben. Die Massendemonstration, die blutig niedergeschlagen wurde, wurde in den französischen Medien lange Zeit nahezu völlig totgeschwiegen oder verharmlost und erst Jahrzehnte später zum Gegenstand einer öffentlichen Diskussion in Frankreich.

Ein 2003 begonnener Versuch, einen algerisch-französischen Versöhnungsvertrag (traité d’amitié[2]) auszuhandeln, scheiterte.[3] 2021 nahm erstmals der französische Staatspräsident an einer Gedenkfeier für Opfer des Massakers teil.

  1. Bert Eder: 50 Jahre danach: Keiner zählte die Opfer. In: Der Standard. 21. Oktober 2011.
  2. Redaktion (Autorenkürzel L. T.): Le président Chirac prône un traité d’amitié avec l’Algérie. In: Les Échos, 16. April 2004 (französisch).
  3. Redaktion/Reuters: France et Algérie reportent la signature d’un traité d’amitié. In: Le Monde. 11. April 2006, abgerufen am 19. Juli 2024 (französisch).

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